"Die Hamburger Bilder sind sowohl großformatige und farbdominierte Leinwand-Werke als auch kleine gerahmte Papierzeichnungen. Letztere sind als Collagen auf Kopien von gemalten Hamburger Hauptkirchen gefertigt. Die Fremddarstellung von bis zu 600 Jahre alten Kirchen ermöglicht die Integration von Eindrücken anderer Menschen. Mich fasziniert der Gedanke, dass die Kirchgebäude eine Vielzahl von Generationen beherbergt haben, die immer wieder ähnliche Gefühle, Gedanken und Hoffnungen in die Räume getragen haben. Vielleicht auch auf Grund dieser Eigenschaft haben sie sich zum architektonischen Rückgrat der Stadt erhoben, um das eine sich stetig wandelnde Umwelt gewachsen ist. Sie bieten Trittfestigkeit auf einem Weg durch unsere Stadt. Wie eine Lasur habe ich meine persönlichen Geschichten, die mich mit Hamburg verbinden, über diese Architektur-Zeichnungen gelegt. Sie erzählen von Menschen und Momenten oder von Gegenständen und Gebäuden – immer jedoch von meiner emotionalen Bindung. Jeder Betrachter wird in den Versuch eingebunden, die unvollständige Momentaufnahme einer millionenfach wahrgenommenen Stadt zu erzeugen. Wir steigern die Mindesthaltbarkeit unserer Geschichten, indem wir sie uns „erzählen" – als gemeinsames Bild leben lassen. An den größeren Leinwänden wurde mittels roter und blauer Variationen versucht dem Betrachter mehr Raum zur Projektion zu bieten. Trotzdem hält die gemeinsame Klammer auch diese Bilder – sehr deutlich an der Darstellung meines Geburtshauses im Bild „Wiege bei Nacht" erkennbar."